Gibt es spezielle Leistungen für Demente? Wenn ja, welche?

Im Alter werden Menschen am häufigsten aufgrund einer Demenzerkrankung pflegebedürftig. Was bedeutet dies nun für die Pflegestufen und deren Leistungen? Wichtig ist an dieser Stelle festzuhalten, dass es keine spezielle Demenz-Pflegestufe gibt. Stattdessen können die Leistungen der Pflegestufe 0, 1, 2 oder 3 in Anspruch genommen werden.

Sachleistungen bei Demenz ohne Pflegestufe

Die inoffizielle Pflegestufe 0 beschreibt zusätzliche Betreuungsleistungen für Pflegebedürftige mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz. Diese Leistungen stehen Personen zu Verfügung, die überwiegend betreut und beaufsichtig werden müssen. Der Betreuungsaufwand fällt jedoch geringer als bei den Stufen 1 bis 3 aus. Deshalb spricht man auch von Pflegestufe 0.

Eine eingeschränkte Alltagskompetenz kann bei Demenzerkrankten, aber auch Kindern oder psychisch Erkranken attestiert werden. Der Umfang der Einschränkung wird von dem MDK festgestellt. Abhängig von dem Gutachten können monatlich bis zu 200 Euro als Sachleistungen in Anspruch genommen werden.

Sach- und Pflegeleistungen bei Demenz mit Pflegestufe 1, 2 und 3

Obwohl es keine spezielle Demenz-Pflegestufe gibt, haben Erkrankte dennoch Anspruch auf zusätzliche Leistungen. Diese sollen eine professionelle Betreuung bei Demenz gewährleisten. Seit 2013 wurden die Leistungen für Menschen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz erhöht. Dadurch erhalten Personen mit Demenz in Pflegestufe 1 und 2 eine zusätzliche monatliche Unterstützung.

(Man spricht von eingeschränkter Alltagskompetenz, wenn Betroffene zwar körperlich fit sind, jedoch aufgrund von Demenz, geistiger Behinderungen oder ähnlicher psychischer Erkrankungen im Alltag regelmäßig Betreuung benötigen.)

Unterstützung bei der Pflege von Demenzerkrankten gemäß § 45b SGB XI

Häusliche Pflege ermöglicht es Menschen mit Demenz weiterhin in vertrauter Umgebung leben zu können. Die Betreuung kann durch Angehörige oder Bekannte, aber auch durch unserem ambulanten Pflegedienst erfolgen. Der Betrag ist für qualitätsgesicherte Betreuungsleistungen zweckgebunden einzusetzen. Er dient der Erstattung von Aufwendungen, die den Versicherten entstehen im Zusammenhang mit der Inanspruchnahme von Leistungen.

Ab einem gewissen Krankheitsstadium ist eine rund um die Uhr Versorgung, welche wir ebenfalls erbringen können jedoch meist unumgänglich. In speziellen Wohngemeinschaften (bspw.im Elisenhaus) können Demenzerkrankte rundum-die-Uhr betreut und umsorgt werden. Diese Einrichtungen ist speziell auf Menschen mit Demenz ausgelegt.